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Mittwoch, 20. September 2006

Spätzle

Spätzle aus der Packung sehen nicht nur langweilig aus, sondern schmecken auch so. Deshalb sollte man sie (nicht nur als echter Schwob!) selbst machen. Für den Teig benötigt man pro Person
ca. 100g Mehl
1 Ei
4 EL Wasser
1 Prise Salz
Den Teig mit einem Kochlöffel oder der Rührmaschine (Knethaken) schlagen, bis er Blasen wirft. Je nach Größe der Eier evtl. noch ein bisschen mehr Wasser dazutun. Der Teig sollte ziemlich klebrig sein. Wenn man alles richtig gemacht hat riecht und schmeckt er ein bisschen wie ein altes Spültuch :-)
Vor der endgültigen Verarbeitung sollte der Teig eine viertel bis halbe Stunde ruhen. Zür die Zubereitung gibt es prinzipiell drei Möglichkeiten:
  1. Mit dem Spatzehobel: Das ist ein Gerät, das einem Gemüsehobel recht ähnlich sieht, mit dem man aber kleine, eher rundliche, tropfenförmige Spätzle, sog. Knöpfle, produzieren kann. Der Teig wird einfach in den Trichter eingefüllt, der dann hin- und hergeschoben wird. Der Teig sollte nicht zu dick sein, da er sonst nicht gut fließt.
  2. Mit dem Spätzleschwob (auch Spätzlepresse genannt) kann man durch einfaches durchdrücken sehr gleichmäßige Spätzle herstellen. Wichtig ist dabei, dass man die Presse nur halb voll macht, bzw. nach der Hälfte den Teig abschneidet, sonst werden die Spätzle zu lang.
  3. Mit dem Spätzlebrett: Dies ist sozusagen für die Spätzle-Profis. Das Equipment ist auf dem Bild oben zu sehen. Beim Brett handelt es sich um ein spezielles Brett, das vorne abgeflacht ist, damit der Teig nicht dran kleben bleibt. Man gibt eine kleine Portion Teig auf das Brett, das man vorher angefeuchtet hat. Der Teig kann mit dem Schaber flach gestrichen werden, bevor er mit schnellen Bewegungen ins kochende Wasser geschabt wird.
Bei allen drei Möglichkeiten braucht man zusätzlich einen großen Topf mit kochendem Salzwasser. Er sollte ziemlich voll sein, da man sich sonst insbesondere beim Schaben die Finger am heißen Dampf verbrennt. Die Spätzle sind fertig, wenn sie fertig sind. Sie können dann mit einem Schaumlöffel abgeschöpft und in kaltem Wasser abgeschreckt werden.

Spätzle eignen sich hervorragend zu Pilzgerichten, zum Braten, oder mit ein paar angeschwitzten Semmelbröseln einfach zum pur essen.

Guten Appetit!

Pesto nach Renate

Die Zutaten für das peste Besto der Welt, so, wie es Renate (Bild Mitte) auf Doccione in der Toskana bereitet. In mündlicher Tradition überliefert von meiner Freundin Lydia.

Für ca. drei Portionen benötigt man

ein Schälchen wirklich gutes Olivenöl
je einen Bund frische Petersilie und Basilikum
den Saft einer halben Zitrone
sowie Salz und Pfeffer.

Und keine Pinienkerne. Wirklich. Vertrau mir, ich weiß, was ich tue.

Wichtig ist es, ein wirklich gutes Olivenöl zu verwenden. Je nachdem, ob der Basilikum noch zart, jung und empfindsam, oder schon kräftig, sonnengegerbt und von eher anpackender Natur ist, kann die Wahl auf ein kräftiges oder ein mildes Olivenöl fallen.

Die Petersilie und der Basilikum werden fein geschnitten oder gewiegt, und dann zusammen mit dem Zitronensaft unter das Öl gerührt. Das ganze mit Salz abschmecken, und über frisch zubereitete Pasta geben. Obendrauf macht sich wie immer gut noch ein wenig

frisch geriebener Parmesan.
Ein Glas trockenen Weißweins dazu ist obligatorisch. Und hier ist noch, was meine Freundin Lydia über das Verhältnis von Salz, Pfeffer und Zitronensaft zu berichten weiß:

Mache du die Pfeffer erste frische auf die Pasta mit die Pesto, dann besser gut. Salze musse schon sein! Die Safte von die Sitrone so ungefähre halbe Sitrone nach Gesmacke.
Gut Apptit!

Donnerstag, 7. September 2006

Oberhessische Krause Glucke mit schwäbischem Akzent

Die Krause Glucke ist um diese Jahreszeit zuhauf in den oberhessischen Wäldern zu finden (in anderen Wäldern natürlich auch) und ein sehr leckerer Speisepilz.

Man nehme für zwei Personen

ca. 6 Krause Glucken
und Spätzle für zwei Personen

Krause Glucke gut säubern, kleinschneiden und ganz einfach in einer Pfanne anbraten. Wer Lust auf eine Soße hat, darf diese natürlich dazu essen, ich persönlich kann nur empfehlen, die Krause Glucke nach dem Anbraten lediglich mit etwas Salz zu würzen und dann zusammen mit den Spätzlen essen.

Zum Überleben in der oberhessischen Wildnis lässt sich die Krause Glucke auch notfalls in einem Campingkocher mit etwas Wasser kochen und verleiht jedem Fertig-Kartoffelbrei einen ganz unvergesslichen Akzent.

Viel Spaß!


Fleischbällchen a la Herrenäs

Hier ein Gericht fürs Überleben in der schwedischen Wildnis: Köttbullar och Potatismos (Fleischbällchen mit Kartoffelpü) sind leicht zu transportieren, schnell zuzubereiten, lecker schlonzig und sättigen zwei Reisende nach nem langen Paddeltag.

Man erhitze
etwas weniger als eineinhalb Blechtassen Wasser
im Topf auf dem Gaskocher. Kocht das Wasser, verrührt man darin
ein Tütchen Kartoffelbreipulver (drei Portionen)
mit dem Campingschneebesen.

Man staune ob der wundersamen Verwandlung des Pulvers in echtes Kartoffelpüree. Dann stelle man den Topf warm.

Man öffne
eine Dose Köttbullar (wie abgebildet),
fülle deren Inhalt in einen zweiten Topf und erhitze sanft wiederum auf dem Campingkocher, bis die Köttbullar innen heiß sind. Steht wenig Geschirr zur Verfügung, so fülle man den Inhalt des Köttbullar-Topfes in den Potatismos-Topf und speise gemeinsam aus demselben.

Dazu paßt trockener Rotwein, aber ne Dose Bier (Norrlands Guld) tuts auch.

Guten Appetit